Kopfschmerzen können sehr unterschiedlich auftreten. Man unterscheidet 200 verschiedene Kopfschmerzarten.
Grundsätzlich lassen diese sich in zwei Gruppen aufteilen:
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Primäre Kopfschmerzen (eigenständiges Krankheitsbild ohne erkennbare Ursache)
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Sekundäre Kopfschmerzen (Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung)
Primäre Kopfschmerzen
Die Schmerzen treten ohne erkennbare Ursache bzw. ohne eine andere vorliegende Grunderkrankung auf. Der Großteil dieser Kopfschmerzen ist unbedenklich.
Spannungskopfschmerz, Migräne und Clusterkopfschmerzen gehören in diese Gruppe.
Sekundäre Kopfschmerzen
Eine andere Erkrankung liegt vor und die Kopfschmerzen sind eine Folge davon.
Dies kann vorkommen bei:
- Halswirbelsäulen- und Kopfverletzungen
- Nasennebenhöhlen Entzündung (Sinusitis)
- Entzündungen
- Medikamente, Drogen, Alkohol
- Aneurysma, Hirnblutung, Tumor (selten)
- Bluthochdruck, Glaukom Anfall, Schlaganfall etc.
Spannungskopfschmerz
Der Spannungskopfschmerz ist die häufigste Art von Kopfschmerzen. Sie treten häufig beidseitig auf, haben leichte bis mittelgradige Schmerzintensität, die sich im Verlauf steigern kann. Die Schmerzen treten zwar an beiden Schädelhälften auf, betreffen aber meist nur eine bestimmte Region wie Stirn, Schläfe oder Scheitel.
Die Schmerzqualität ist meist oft dumpf und drückend.
Man vermutet als Ursache, eine gestörte Schmerzhemmung, die nach einer Reizung auftreten kann.
Migräne
Die Migräne tritt in den meisten Fällen einseitig auf, mit anfallsartigem pulsierenden Schmerzcharakter. Die schmerzende Seite kann auch während des Anfalls wechseln. Ein Migräneanfall kann zwischen 4 Stunden und mehreren Tagen andauern. Frauen sind mehr als doppelt so häufig von Migräne betroffen, wie Männer.
Die Migräne geht meist mit Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- oder Geräuschempfindlichkeit einher. Auch eine Aura kann auftreten, die sich durch Sehstörungen wie Flimmern vor den Augen, durch Kribbeln an Armen und Beinen sowie Wortfindungsstörungen zeigen kann.
Cluster-Kopfschmerzen
Cluster-Kopfschmerzen treten im Vergleich zu den beiden anderen Schmerzarten seltener auf. Männer sind von dieser Art Schmerzen circa vier Mal so häufig betroffen wie Frauen. Es sind meist sehr starke Kopfschmerzen, meist einseitig und stechend, oft hinter dem Auge beginnend. Die Schmerzattacken sind häufig begleitet von Augenrötung, -tränen, herabhängen des Augenlids und laufender Nase auf der betroffenen Seite.
Der Schmerz steigert sich innerhalb weniger Minuten bis zu seinem Maximum und kann zwischen Minuten und drei Stunden andauern.
Auslöser können Alkohol, flackerndes oder grelles Licht sowie bestimmte Lebensmittelzusatzstoffe sein.
Kopfschmerzen aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin
Prinzipiell sollten gehäuft auftretende Kopfschmerzen ärztlich abgeklärt werden um eine organische Erkrankung auszuschließen.
Aus der Sicht der TCM liegen Schmerzen prinzipiell eine Störung des Flusses von Qi, bzw. Energie oder Blut zu Grunde. Der Ursprung dieser Störung des Flusses kann vielfältig sein.
Ebenso wie in der der westlichen Medizin, können den Kopfschmerzen, auch nach Auffassung der TCM viele verschiedene Grundstörungen zu Grunde liegen.
Diese Grundmuster, in der TCM Syndrome genannt, können auch in Kombination auftreten.
Durch genaue Aufnahme der Schmerzcharakteristik des einzelnen Patienten, des Ortes des Schmerzes und der Begleitumstände, sowie weitere Diagnosemethoden findet eine Einteilung in diese Grundmuster statt.
Kurzgefasst werden Syndrommuster nach folgenden Kategorien eingeteilt:
- den acht Leitkriterien von:
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- Yin – Yang
- Innen – Außen
- Leere – Fülle
- Kälte – Wärme
2. den Störungen der Leitbahnen / Meridiane
3. den Störungen der Organe (chin. Zangfu)
4. Einfluss äußere pathogene Faktoren
5. durch Störungen der Grundkonstitution
Häufigste Syndrommuster bei Kopfschmerzen in der TCM:
Leber Blut Leere
Symptome: Blässe, Schlafstörungen, chron. Müdigkeit, trockene Augen, vegetative Beschwerden, bei Frauen Abhängigkeit vom Menstruationszyklus möglich
Kopfschmerz: milder, dumpfer Kopfschmerz, vor allem im Schläfenbereich
Häufig Grundlage für Leber Qi Stagnation und Aufsteigendes Leber Yang
Leber Qi Stagnation
Symptome: Reizbarkeit, labile Stimmungslage, depressive Phasen, diffuser, wandernder Kopfschmerz, ziehend, drückender Schmerzcharakter, oft nach emotionaler Anspannung, kann mit Nackenverspannung auftreten
Qi Mangel
Symptome: Chronischer, milder, dumpfer Kopfschmerz, Müdigkeit, Erschöpfung, morgens und bei Bewegung schlechter.
Wind-Feuchtigkeit
Symptome: Akuter, wandernder diffuser Schmerz, Schweregefühl, Benommenheit, als sei ein Band um den Kopf, schlechte Konzentration.
Wind-Schleim blockiert den Kopf
Symptome: Chronischer, wandernder diffuser Schmerz, Schweregefühl, Benommenheit und Schwindel, als sei ein Band um den Kopf, Konzentrationsprobleme, Übelkeit, Erbrechen
Wind-Kälte
Akuter krampfartiger oder ziehender Kopfschmerz, vor allem im Bereich des Hinterkopfs, Zug- und Kälteempflindlichkeit
Blut-Stase
Mäßig bis starker Kopfschmerz an fixierter Stelle, hartnäckig, stechender, bohrender Kopfschmerz
Aufsteigendes Leber Yang
Mäßiger bis starker Kopfschmerz, drückend, pulsierend, klopfend, intensiv
Ort: Hinter dem Auge, seitlich, Schläfenbereich, teilweise wechselnder Schmerzort
Verschlimmert durch emotionale Anspannung, Reizbarkeit, verspannte Nackenmuskulatur, Tinnitus
Loderndes Leber-Feuer
Starker pulsierender Kopfschmerz, brennender Schmerz im Scheitel- oder Schläfenbereich.
Begleitet von Reizbarkeit, Erbrechen, gerötete Augen, Hitze im Kopf, bitterer Mundgeschmack
und einige weitere.
Ein rechtlicher Hinweis:
Der hier erwähnte Therapieansatz wird, wie die meisten Naturheilverfahren von der Schulmedizin nicht anerkannt. Sie gehört nicht zum allgemeinen medizinischen Standard. Genügende Wissenschaftliche Beweise seien noch nicht ausreichend erbracht worden und die Wirksamkeit ist nicht hinreichend gesichert und anerkannt.