Die Nahrung als Quelle des Qi
Die Ernährung spielt in der TCM eine wirklich wichtige Rolle.
Qi ist eine bestimmte Art von Energie, die, nach auf Auffassung der chinesischen Medizin, für fast alle Vorgänge im Körper benötigt wird. Die Produktion dieses Qi’s beginnt in unserer Mitte, in Magen und Darmtrakt.
Wenn wir hier minderwertige Substanzen unserem Körper anbieten, die er zudem noch schlecht verwerten kann, wird das Ergebnis, am Ende der Qi-Produktion auch minderwertig sein. Die TCM befasst sich seit sehr langer Zeit mit Konzepten zur Ernährung im Allgemeinen und auch individuell bei verschiedenen Beschwerden.
Das warme Frühstück
Ich mache immer darauf aufmerksam, wie wichtig das Frühstück ist. Dieses sollte, nach Möglichkeit zwischen circa 7 und 9 Uhr eingenommen werden. Dies ist, nach der fernöstlichen Organuhr, die Maximalzeit des Magens.
Ein Frühstück sollte am besten auch warm sein. Gerade im Winter ist das besonders ratsam. Eine warme Mahlzeit ist bereits viel besser aufgespalten, als etwas Rohes und spendet gleich auch mehr Energie. Das könnte ein Hafer-Porridge mit selbstgemachten Obst Kompott oder frischen Beeren sein, etwas gedünstetes Gemüse mit einem Ei, etwas Suppe oder zum Beispiel gekochte Hirse.
Die Hirse – ein Multitalent
Die Vorteile der Hirse sind vielfältig, sie ist sehr vitalstoffreich, sättigend, glutenfrei. Sie wird seit mehreren tausend Jahren angebaut und war im Mittelalter in Deutschland einer der Hauptgetreidearten.
Die Hirse kann pikant oder auch mit etwas selbst zubereitetem Kompott aus Birnen, Äpfeln oder anderen Früchten der Saison zubereitet werden. Auch Trockenfrüchte wie Datteln oder Feigen, Nüsse oder Mus aus Kokosnuss oder Sesam können hinzugegeben werden, die Mahlzeit verfeinern und je nach Geschmack, aufwerten. Wenn Sie unter eher öfters mit frösteln zu tun haben und eventuell zugempfindlich sind, geben sie zum Schluss etwas Zimt und gemahlenen Kardamom hinzu.
Die Variationen sind vielfältig.
Welchen Nutzen hat die Hirse, die, wie ich finde gut schmeckt und eine interessante, angenehme kernige Textur hat?
Für ein Getreide hat sie mit ca. 10% einen recht hohen Eiweißanteil, nur knapp 1-2% Fett und dann beinhaltet sie ein wahres Feuerwerk an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Besonders erwähnenswert z.B. Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), Thiamin (Vitamin B1), Vitamin E, Phosphor, Magnesium und Calcium.
Aber auch hohe Mengen an Eisen, Mangan, Zink, Kupfer und Kieselsäure sind enthalten. So decken bereits 100 g gekochte Hirse ein Viertel des Tagesbedarfs an Eisen. Dies ist besonders interessant für Vegetarier und Veganer.
Positive Effekte bei Diabetes und erhöhten Blutfetten
Auch Typ II Diabetiker und Menschen mit erhöhten Triglyceriden profitieren vom Verzehr der goldgelben Körner. Hier hat eine indische Studie feststellen können, dass regelmäßiger Verzehr von Hirse den Blutzuckerspiegel senken und für einen Anstieg an des positiven HDL Cholesterins sorgen kann (https://core.ac.uk/download/pdf/236010276.pdf).
Die Naturheilkunde schätzt das Getreide im Rahmen von Entlastungskuren für das Verdauungssystem und zur Ausleitung von Giftstoffen.
Einsatz der Hirse in der TCM Ernährungslehre
In der TCM existiert für Nahrungsmittel, wie auch für die Arzneimittel und Kräuter ein Einteilungssystem, welches auf sehr lang bestehenden Erfahrungswerten beruht. So wird die Hirse, den Funktionskreisen Milz/Pankreas, Magen und Niere, zugeordnet. Sie ist von der Temperatur neutral bis kühl, vom Geschmack süß und leicht salzig,
Nach der TCM Ernährungslehre stärkt Hirse das Qi (siehe oben) unserer Mitte, sie wirkt stärkend für die Knochen (Funktionskreis Niere), Nässe und Feuchtigkeit auflösend (man meint hier Verdauungsbeschwerden, Verschiebungen in der Darmflora, Blähungen und auch Darmpilze), Blut und Yin tonisierend (hier sind Körperflüssigkeiten und Trockenheitserscheinungen gemeint), Qi bewegend (sie stärkt unsere Verdauungskraft und sorgt für eine bessere Darmpassage), Schleim auflösend, leitet Hitze und Toxine aus (hier sind Entzündungen und deren Stoffwechselprodukte gemeint), stellt dem Körper basische Mineralstoffe zur Verfügung.
Dies sind nur die wichtigsten Punkte und übergeordneten Kategorien, die der Hirse in der Chinesischen Medizin zugeschrieben werden. Die konkreten Einsatzgebiete der Hirse sind dadurch vielfältig.
Hirse schmeckt bitter?
Zu erwähnen ist auch, dass manche Leute berichten, Hirse schmecke bitter, das liegt an Saponinen und Fetten auf der Hülle. Daher sollte man die Hirse vor dem Zubereiten unbedingt immer länger mit warmem Wasser spülen, bis es klar wird.
Wie die Hirse zubereiten?
Haben Sie grundsätzlich mit einem sehr schwachen Magen mit Kältesymptomen zu tun, sollten Sie die Hirse zuerst trocken in der Pfanne anrösten und dann waschen und zubereiten.
Für die Zubereitung reicht es, ähnlich wie bei Reis, die doppelte Menge Wasser zuzufügen, das Ganze kurz aufkochen lassen und dann mit kleiner Hitze, mit leicht geöffnetem Deckel sieden zu lassen bis das Wasser verschwunden ist.
Die Hirse kann für 3-4 Tage vorgekocht werden. Morgens entnimmt man die gewünschte Tagesmenge und fügt sie dem Kompott, den Nüssen etc. in der Pfanne zu.
Guten Appetit!
Bitte beachten Sie, es handelt sich bei diesem Blog-Beitrag nicht um konkrete Therapieempfehlungen, die den Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker ersetzen können!