Unsere Mitte – Ursprung der Lebenskraft
Die zentrale Wichtigkeit der Verdauungsorgane, in der chinesischen Medizin schon lange bekannt und durch die Bezeichnung „die Mitte“ ausdrückt, wird auch in der modernen Medizin mehr und mehr verstanden. Schon Hippokrates wird folgendes Zitat nachgesagt:
„Alle Krankheiten haben ihren Ursprung im Darm“.
Die Rolle unseres Verdauungssystems zur Aufrechterhaltung unseres Organismus mit Nährstoffen, Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen ist allgemein bekannt.
Zentrale Funktion nicht nur für die Verdauung
Es spielt aber ebenso eine entscheidende Rolle für das Immun- und Hormonsystem. So wird das, so genannte, Glückshormon Serotonin zu 95 % im Darm synthetisiert und zu einem Großteil auch hier gespeichert. Experten gehen davon aus, dass das, für die Abwehr an allen Schleimhäuten immens wichtige Immunglobulin A zu 70% im Darm gebildet wird. Die Immunantwort der Immunglobuline vom Typ A gelten als die „First line of defense“ im Abwehrsystem der Schleimhäute.
Das Mikrobiom – faszinierende Mitbewohner
In unserem Darm befinden sich um den Faktor zehn (!) mal mehr Bakterien, als unser Körper Zellen hat, nämlich 1014. Das Gewicht dieser Mitbewohner in Dünn- und Dickdarm beträgt so immerhin circa 1,5 kg. Die Gesamtheit dieser Bakterien und Mikroorganismen in ihrer Diversität und Funktionalität wird Mikrobiom genannt.
Viele Formen der hier lebenden Mikroorganismen leisten ein wichtigen Anteil an der Verdauungsfunktion, an der Reaktionsfähigkeit unseres Immunsystems, an der Abwehr vor ungünstigen Eindringlingen durch ihre Platzhaltereigenschaft, produzieren kurzkettige Fettsäuren zur Ernährung der Zellen der Darmschleimhaut, produzieren Vitamine der Gruppe B (Folsäure, Biotin, Niacin) und so weiter…
Störungen im Ökosystem Darm und ihre Folgen
- Was passiert aber nun, wenn hier entzündliche Prozesse stattfinden (es kommt zu einer Malabsorption, d.h. verminderte Aufnahme von Nährstoffen aus dem Darm) oder die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut erhöht ist (aucg Leaky Gut Syndrom genannt, durch überdurchlässige Darmzellen oder nicht genügend geschlossene Verbindungen der Zellmembranen, s.g. „tight junctions“)?
- Wenn das Enzym Pepsin und die Säure im Magen fehlen, Gallensäuren oder Bauchspeicheldrüsenenzyme unzureichend produziert oder im falschen pH Milieu nicht aktiv werden (Maldigestion, sprich herabgesetzte Verdauungsleistung)?
- Wenn Verschiebungen in der Darmflora (Mikrobiom) durch Medikamente oder permanente Ernährungsfehler stattgefunden haben (Dysbiose)?
- Wenn es zu erhöhter Ansiedlung von Hefepilzen wie Candida albicans im Verdauungstrakt gekommen ist?
Bauchbeschwerden, Durchfälle oder Verstopfung, Gährungs- und Fäulnisprozesse, Nährstoffdefizite, Mangel an Mineralien und Vitaminen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, permanente Entzündungsprozesse, der Anstieg von Histamin oder dessen reduzierter Abbau, eingeschränkte Immunleistung können einige, von diversen Folgen sein die, die Funktionsfähigkeit von Magen und Darm weiter beeinträchtigen und Auswirkungen auf andere Systeme des Körpers haben können.
Alternative Labordiagnostik bei chronischen Erkrankungen
So macht es Sinn, sich verschiedene Magen/Darm Labormarker, abseits der gängigen standardmedizinischen Diagnostik anzusehen und mit dem vorliegenden Beschwerdebildes in Beziehung zu setzen um eine entsprechende Therapie einzuleiten.
Dies sollte nicht nur geschehen bei Problematiken an Ort und Stelle, wie chronischen Magen-/Darmbeschwerden und Erkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Gastritis, Reizdarmsyndrom, Geblähtheit, ungeklärte Bauchbeschwerden etc.), sondern auch bei Allergien, Neurodermitis, Hautproblemen, Autoimmungeschehen wie Hashimoto Thyreoiditis oder Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, wiederholte Beschwerden im Urogenitalbereich, chronischen Atemwegsbeschwerden (Lunge und Darm sind in der chinesischen Medizin eng verbunden und teilen sich die größten Schleimhautanteile des Körpers), Sinusitiden, Bindehautproblematiken, Gelenkbeschwerden, sonstige ungeklärte Beschwerden, Leistungsabfall bist zu Depressionen und Burn-out.
Ein rechtlicher Hinweis:
Der hier erwähnte Therapieansatz wird, wie die meisten Naturheilverfahren von der Schulmedizin nicht anerkannt. Sie gehört nicht zum allgemeinen medizinischen Standard. Genügende Wissenschaftliche Beweise seien noch nicht ausreichend erbracht worden und die Wirksamkeit ist nicht hinreichend gesichert und anerkannt.